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Was macht der Blättling im Gartentisch, der Pergola oder dem Pfettenkopf?

Blättlinge

Blättlinge sind Holzzerstörer

Blättlinge wie der Tannenblättling (Gloeophyllum abietinum) oder Zaunblättling  (Gloeophyllum sepiarium) sind Pilze, die vornehmlich in toten / verbauten Nadelhölzern wachsen und das Holz abbauen. Bewitterte Holzbauteile wie Zäune, Spielgeräte, Carports, Holzbalkone oder ungeschützte Stirnhölzer der Pfettenköpfe sind besonders gefährdet.

Die Blättlinge bauen insbesondere die Cellulose und Hemicellulose im Holz ab. Dadurch verliert das Holz an Festigkeit. Das Schadensbild wird Braunfäule genannt. Das bewachsene Holz erscheint durch den Abbau der hellen Cellulose sehr braun und zerfällt würfelbrüchig, d. h. es bilden sich Risse quer zur Faser und in Faserrichtung.

Wenn ein Fruchtkörper konsolenförmig aus den Hölzern heraustritt wie hier im Blogbild, hat sich der Pilz im Holz schon weit entwickeln können und die Holzstruktur bereits stark geschädigt. Häufig entwickeln sich die Fruchtkörper der Blättlinge linienförmig entlang von Rissen und Anschlussfugen, in denen sich länger Feuchten halten können.

An bewitterten, rissigen Pfettenköpfen treten sie häufig auch dachziegelartig, übereinander geschichtet in Erscheinung.

Für ihre Entwicklung benötigen die Blättlinge Holz mit Holzfeuchten über Fasersättigungsgehalt. Sie bevorzugen Wechselfeuchten und höhere Temperaturen. Genau das bieten vor Beregnung ungeschützte Hölzer, schmale „Messer“-fugen oder Holzrisse, in denen Feuchte schlecht abtrocknet und länger Feuchte halten kann. Insbesondere wenig dauerhafte Hölzer wie Tanne und Fichte sind besonders gefährdet. Dies gilt auch für vorgetrocknete, wenig rissehaltige KVH-Hölzer wie folgendes Bild einer Pergolakonstruktion, die nur wenige Jahre einem Pilzbefall widerstand, zeigt.

Was schützt vor einem Blättlingsbefall?

Bewittertes Holz sollte für das Wechselklima dauerhaft sein. In Deutschland sind hierfür nur wenige Hölzer geeignet. Ohne Bodenkontakt gilt das für die sowieso als Laubbaum für einen Blättlingsbefall weniger anfällige Eiche.

Als recht langlebig gelten zudem die Kernhölzer der Kiefer, Douglasie und Lärche. A und O für die Dauerhaftigkeit ist das Vermeiden länger anhaltender Feuchten. Hierfür sind die Regeln des baulichen Holzschutzes zu berücksichtigen.

Bei bewitterten Hölzern sollten daher Schwindrisse nach unten, auslauffähig verbaut werden. Stirnhölzer sollten geschützt werden. Tropfkanten und Gefälleausbildungen helfen darüber hinaus, Wasser zügig abzuleiten. Fugen sollten so breit gewählt werden, dass Feuchten sich nicht stauen. An Holzverbindungen können hierfür Distanzstücke verbaut werden. Auch in Schraubenlöchern sollte sich kein Wasser sammeln können. Hierfür sollten sie in geschützter Lage, verdeckt oder nach unten öffnend geplant werden.

Was tun bei Blättlingsbefall?

Das Entfernen des aus dem Holz heraustretenden Fruchtkörpers tötet den Pilz nicht ab. Es sind die Myzelien im Holz, die für das Wachstum und die begleitende Holzzerstörung verantwortlich sind. Von den Myzelien in seiner Festigkeit gestörtes Holz verliert seine Tragfähigkeit. Daher ist schadhaftes Holz in der Regel zu ersetzen, insbesondere, wenn es sich um konstruktiv tragende Hölzer handelt.

Für tragende Holzbauteile gilt die Holzschutznorm DIN 68800-4. Diese verlangt als Regelsanierung für Nassfäulepilze, dazu zählen die Blättlinge, einen Beschnitt des Holzes bis mind. 30 cm über erkennbaren Wachstumsbereich hinaus. Blättlinge neigen zu Bildung von Kernfäulen / Innenfäulen. Daher müssen größere Querschnitte des Holzes auch im Inneren, z. B. durch Anbohren, geprüft werden.

Zur Feststellung der vorhandenen Fäule an tragenden Hölzern und der Festlegung notwendiger Beschnittlängen sowie die Festlegung der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen sollte ein*e Sachkundige*r im Holzschutz / Holzschutzsachverständige*r hinzugezogen werden.

Gern unterstützen wir Sie bei Ihrer Schadensbewertung!

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