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Die Fensterbank – kleines Bauteil mit großem Schadenspotential

Hinterläufigkeiten sind ein häufiges Problem

Außenfensterbänke sollen die Brüstung und die Fassade vor Witterungseinflüssen schützen. Dies gelingt nur, wenn ein dichter, hinterlaufsicherer Einbau erfolgt. Häufig beobachten wir hier fehlerhafte Ausführungen. Insbesondere wenn die Fensterbank von Wasser hinterlaufen wird, kann dies weitreichende Folgen für die Außenwände und deren Dämmung haben. Dämmungen verlieren an Dämmwirkung. Mauerwerk feuchtet auf. Nicht selten zeigen sich Feuchteschäden an Raumdecken der darunterliegenden Geschossebene. Bei Putzen kommt es infolge rückwärtiger Feuchten zu Ablösungen, Hohllagen, Aufwölbungen, Fleckenbildungen und Abplatzungen.

Besonders kritisch werden Hinterfeuchtungen bei Feuchteeintritten über unzureichend dichte Fensterbankanschlüsse in Holzfassaden. Hier kann eintretendes Wasser zu Fäulen an der tragenden Konstruktion und damit zu Standsicherheitsgefährdungen führen. Die Schäden werden dort aufgrund der raumseitigen Luftdichtheitsebenen mitunter erst recht spät festgestellt.

Worauf sollte beim Einbau der Fensterbank geachtet werden?

Sehr häufig werden im Neubau Metallfensterbänke verbaut. Diese werden oft mit gleitfähigen und gleichzeitig dichten Endkappen versehen. Hier ist neben einem dichten Fassadenanschluss der Endkappen zusätzlich der rückwärtige Anschluss an das Fenster dicht auszuführen. Dies geschieht zumeist durch Verschraubung unter Nutzung von gedichteten Schraubverbindungen mit Kunststoffunterlegscheiben in Langlöchern, die eine freie Temperaturdehnung der Fensterbänke zulassen. Zusätzlich ist ein vorkomprimiertes Fugendichtband zum Blendrahmen und den Leibungen einzubauen. Das Dichtband muss hierbei die gesamte Höhe des Anschraubstegs der Fensterbank abdecken. I. d. R werden Putze auf die Putzkanten der Endkappen geführt, wobei nicht unmittelbar auf-/angeputzt werden darf, da aufgrund unterschiedlichem Temperaturverhalten ein starrer Anschluss reißt.

Im Sanierungsfall sind häufig maßliche Sonderanfertigungen erforderlich. Hierfür kommen meist gekantete Fensterbankbleche zum Einsatz, die im Anschluss an die Leibung und an das Fenster offene Fugen aufweisen. Insbesondere die Ecke zwischen Leibung und Fensterrahmen, das Gewerkeloch, ist oft nicht dicht. Werden keine schlagregendichten Fensterbänke verbaut, so ist unter der Fensterbank eine gesonderte, wannenförmige zweite wasserführende Dichtebene auszubilden. Hierfür eignen sich Bitumenfolien, Polyisobutylen, EPDM, PVC weich. Bei WDVS können auch Dichtschlämmen zum Einsatz kommen. Beim Ausbilden einer Dichtwanne wie auch der Montage der Fensterbänke ist darauf zu achten, dass Entwässerungsöffnungen der Fenster nicht verdeckt werden und der Dampfdruckausgleich im Fugenbereich unter dem Fenster weiter gegeben ist.

Ein Abdichten mit künstlichen Dichtstoffen (Silikonen) stellt keine fachgerechte, dauerhafte Abdichtung dar.

Außenfensterbänke sollen ein nach außen geführtes Mindestgefälle von 5° aufweisen, um Niederschlagswasser und Schneeschmelze zügig abzuleiten.

Zudem ist ein Überstand von 3 – 5 cm und eine Tropfkante zum Schutz der Fassade herzustellen.

Bei Überständen von 150 mm über die Fassade sind zusätzliche Fensterbankhalter erforderlich. Alternativ können Fensterbänke auf geeigneten tragfähigen Untergründen auch geklebt werden, wobei die Kleberaupen in Gefällerichtung herzustellen sind.

Die Fensterbank sollte druckfest unterfüttert werden. Hierfür eignen sich Dämmkeile. Üblicherweise ist eine Fensterbank hierdurch noch nicht trittfest. Trittfeste Fensterbänke / Austrittsbänke für Türaustritte erfordern u. a größere Blechstärken. Zudem sollte zur Vermeidung von Unfallgefahren eine Rutschhemmung gewährleistet werden. Es empfehlen sich hier spezielle rutschfeste Trittfensterbänke mit Profilierungen z. B. Rillen o. ä.. Im Lastabtrag unterstützt werden sie durch druckfestere Untermaterialien.

Ggfs. empfiehlt sich zudem der Einbau von Antidrönzwischenlagen unter den Fensterbänken.

Sollen sehr lange Metallfensterbänke verbaut, sind Temperaturdehnungen zu berücksichtigen. Dehnfugen sind dicht auszubilden. Hierfür bieten Fensterbankhersteller Kunststoffverbindungsprofile mit Wasserablaufrillen.

Wichtige Regeln zur Ausführung und dem Einbau von Fensterbänken bietet u.a. der Leitfaden Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren für Neubau und Renovierung der RAL Gütegemeinschaft, 2024

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